Der Schützenverein Waidach wurde am 12.01.1963 von 26 schießsportinteressierte Bürgern im Wirtshaus zum Knopfloch gegründet. Die Gründungsinitiative ging in erster Linie von Herbert Linke aus, welcher auch den ersten Vorsitz übernahm. Als Schießstätte diente dem Verein das Nebengebäude des Wirtshauses zum Knopfloch. Ende 1963 zählte der junge Verein bereits 40 Mitglieder.
Im Jahr 1967 übernahm Claus Rademacher, ein Arbeitskollege von Herbert Linke und wohnhaft in Hainbronn, die Führung des Vereins. In der Ära Rademacher trat der Verein aus seinen Kinderschuhen und erreichte einen respektablen Bekanntheitsgrad, welcher weit über die Grenzen der engeren Heimat hinauswuchs. Ein großes Pokalschießen, 1966 ins Leben gerufen, mit Pokalen von namhaften Künstlern und Politikern, war hauptsächlich dafür verantwortlich. Große und schöne Schützenfeste begleiteten bis 1980 dieses schießsportliche Ereignis des relativ jungen Vereins. Es war als das größte Pokalschießen Bayerns bekannt. Die erste Patenschaft übernahm der Verein bei den Waidmannsheil-Schützen Tüchersfeld im Jahre 1976. Im Jahr 1988, zum 25-jährigen Vereinsjubiläum mit Fahnenweihe, revanchierten sich die Tüchersfelder und übernahmen die Patenschaft für die Waidacher Fahne.
Nach fast 25 Jahren Vereinsführung, war Claus Rademacher durch schwere Krankheit gezwungen von seinem Amt zurückzutreten. Es war ein großer Wunsch von ihm, seinen langjährigen Stellvertreter Karl Eckert als seinen Nachfolger zu sehen. Er ist Gründungsmitglied und war seitdem beinahe durchgehend Vorstandsmitglied. Am 04.03.1990 bestätigte die Mitgliederversammlung Karl Eckert als neuen 1. Vorsitzenden. Claus Rademacher wurde aufgrund seiner großen Verdienste für den Verein zum Ehrenvorstand ernannt. Leider konnte er seine Ernennungsurkunde nicht mehr persönlich in Empfang nehmen; er verstarb am 30.04.1990. Am 2. Juni 1991 übernahmen die Waidacher Schützen eine weitere Patenschaft. Ein beeindruckendes Schützenfest mit Fahnenweihe der Schützengilde Trubachtal, bei dem die Waidacher Schützen Pate standen, krönte die zweite Patenschaft.
Wie ein Blitz aus heiterem Himmel traf Karl Eckert, seine Vorstandschaft und den gesamten Verein die plötzliche Kündigung des Pachtvertrages der Schießstätte durch die Vereinswirtin Hedwig Neubauer. Ohne Angebot einer Alternativlösung wurde ihm am 31.05.1991 die schriftliche Kündigung des Pachtvertrages zum 31.08.1991 in die Hand gedrückt. Der Verein wurde vor die größte Herausforderung seiner Geschichte gestellt.
Diese plötzliche Notsituation weckte ungeahnte Kräfte und der SV "Waldfrieden" zeigte Mut und Geschlossenheit. In der Hauptversammlung dieses Jahres wurde mit deutlicher Mehrheit der Bau eines eigenen Schießhauses beschlossen.
Nach dem offiziellen Spatenstich am 03.10.1992 konnte das Richtfest durch rege Arbeitsbeteiligung der Mitglieder bereits am 03.03.1993 gehalten werden. Zur Einweihung wurde beginnend am 01.06.1994 ein fünftägiges Schützenfest gehalten. Die Waidacher Schützen leisteten über 13.000 freiwillige Arbeitsstunden. Die Gesamtbausumme mit eingebrachten Eigenleistungen lag bei ca. 1 Million DM. Das Haus verfügt neben 10 Luftgewehrständen über eine unterirdische Feuerwaffen-Raumschießanlage von 50m Länge. Sie ist kombinierbar ausgestattet mit einer fahrbaren und elektronisch steuerbaren 25m-Drehscheibenanlage für das Pistolenschießen. Vier Deckenlaufstände über 50m ermöglichen das Schießen mit Langwaffen vom KK-Gewehr bis zum Ordonanzgewehr.
Krankheitsbedingt trat Karl Eckert am 05.01.1997 als Vorsitzender zurück. In einer am gleichen Tag stattfindenden außergewöhnlichen Mitgliederversammlung wurde Friedrich Speckner zum 1. Vorsitzenden gewählt. Nach Rücktritt von Friedrich Speckner übernahm Karin Putzin den Vorsitz bis zur Hauptversammlung am 09.04.2000. Bei dieser konnte jedoch kein Nachfolger gefunden werden. So sah sich wiederum Karl Eckert, der aufgrund seiner großen Verdienste bei Planung und Bau des Schützenhauses jüngst zum Ehrenvorstand ernannt wurde, in der Pflicht und übernahm erneut den Vorsitz. Im Jahr 2002 wurde eine Böllerschießgruppe ins Leben gerufen, ebenfalls mit Beteiligung von Karl Eckert.
Im Jahre 2017 wurde die schon lange gewünschte und geplante Aufrüstung der Luftgewehr-Stände auf mit vollelektronischer Schussauswertung ausgestattete Messsysteme in die Hand genommen. Hierbei zeigte sich der zu diesem Zeitpunkt 72-jährige Karl Eckert mit dem größten Einsatz, um sein letztes großes Projekt als Vorstand des Vereins abzuschließen und den Verein ruhigen Gewissens in die Hände seines Nachfolgers übergeben zu können. Nachdem bereits seit Jahren nach einem Nachfolger gesucht wurde, wählte man an der Hauptversammlung 2018 seinen langjährigen Stellvertreter und Feuerwaffen-Sportleiter Siegfried Redel zum neuen 1. Vorsitzenden des Vereins. Karl Eckert (Gründungsmitglied, beinahe durchgehend in der Vorstandschaft tätig, insgesamt fast 30 Jahre 1. Vorsitzender des Vereins und auch schon zuvor jahrelanger Stellvertreter) wurde durch all seine Verdienste für den Verein und den Gau, für welchen er ebenfalls tätig war, am Gauehrenabend 2019 zum erst 8. Ehrenmitglied des Gaues Pegnitzgrund ernannt.
Derzeit zählt der Verein ca. 140 Mitglieder und hat sieben Mannschaften, die in Rundenwettkämpfen ehrgeizig auf Punktejagd gehen:
- 3 Luftgewehrmannschaften (davon eine in der Bezirksliga)
- 2 Luftgewehrmannschaften Seniorenklasse
- 3 Sportpistolenmannschaften (davon eine in der Bezirksliga)
Jedes Jahr gibt es mehreren Schützen, die sich für Bezirks- und Bayerische Meisterschaften qualifizieren, teilweise sogar mehrfach. Dabei ist nahezu jede Disziplin vertreten.
2. Vorsitzender, SV "Waldfrieden" e.V. Waidach